Kunst in Wies 2018

Ausstellung/Kunst im öffentlichen Raum/artist in residence/Konzert

Veranstaltungsort: Foyer-Theater i.K., Rathauspark, Atelier im Schwimmbad

Die Auseinandersetzung mit aktueller Kunst ist eine der Kernaufgaben der Kulturinitiative Kürbis. Daher bringt der jährliche Kunsttag auch heuer wieder eine breite Palette an Aktionen nach Wies.

19h – Foyer, Theater im Kürbis 
Noemí Conesa
Malpaís oder Unheimliche Begegnung der dritten Art

Malpaís (Badlands) sind von tiefen, eng stehenden Erosionsrinnen zerschnittene Gelände. Auf einer spanischen Insel machte die Fotografin sich auf die Suche nach dem Mars. Und wurde fündig. Die Fotografien zeigen unsere Erde nicht länger als den "blauen Planeten", sondern in erdigen Tönen. Gespenstisch karg, zerklüftet, gekörnt oder rau und damit meist auch fremd, leer, unbewohnt oder allem Anschein nach nahezu unbewohnbar.

anschließend – Durchgang Feuerwehr/Musikheim 
Leo Rogler
Out of the wall

Eine weitere Installation als Kunst im öffentlichen Raum: Verlassene Räume oder leere Wände geben dem Künstler den Anreiz zur Auseinandersetzung. Er kreiert eine gedachte Szene, die dem Betrachter Raum für freie Interpretationen schafft. Der Künstler war 2017 artist in residence im Atelier im Schwimmbad.

ca. 19h45 - Rathauspark
Elena Wüntscher
Die Schlupfglocke

Die Arbeit dieser jungen Künstlerin beschäftigt sich mit dem bewussten Erfahren eines Kunstwerkes – der Betrachter ist eingeladen, es zu betreten und selbst Teil davon zu werden – und vielleicht auch, um dort einmal ganz auf sich selbst konzentriert zu sein. Die Künstlerin ist Absolventin der Meisterklasse für Kunst und Gestaltung Graz (Ortweinschule).

ca. 20h - Atelier im Schwimmbad
Marina Stiegler (Artist in residence)
In the absence of water

Marina Stiegler, bildende Künstlerin und Musikerin zeigt Resultate ihrer Expeditionen durch Wald und Wies(en) und Inspirationen des Aufenthaltes in der wasserlosen Bäderlandschaft des Ateliers im Schwimmbad. Die (Ab)Wesenheit des Elements Wassers steht im Zentrum der künstlerischen Forschung und Umsetzung.

anschließend – Atelier im Schwimmbad 
Marinski Trio
Konzert

Die Band nimmt uns mit auf eine musikalische Reise durch Traum und Zeit…weit zurück zur Natur der Dinge, zu apokalyptischen Visionen, zu Plätzen aus Erde und Feuer, zum Zwiegesang mit der Liebe selbst, zur hoffnungsvollen Aufruhr. Feingesponnenes Songwriting aus der Feder von Marina Stiegler verwebt sich mit experimentellen Geigenklängen von Kurt Bauer, mit zarter und manchmal auch schräger Saitenschwingung von Gitarrist Michael Eisl und herzpulsartiger Percussion von Toti Denaro.


Zu Marina Stiegler:
Marina Stiegler geboren 1978 in Salzburg, lebt und arbeitet seit 2004 in Graz. Künstlerisch ist sie tätig in den Bereichen Skulptur, Malerei, Installationen, Kunst im öffentlichen Raum, Musik. Neben zahlreichen realisierten Kunstprojekten und der Teilnahme an verschiedenen Ausstellungen liegt ein besonderes Interesse von Marina Stiegler in der Verbindung von Kunst und Sozialem. Seit Jahren liegt hierbei der Fokus der Künstlerin auf der Stärkung und Begleitung von jungen Frauen und Mädchen verschiedenster Herkunft mittels künstlerischer und kunsttherapeutischer Methoden. 
Zu 
Noemí Conesa:
"Wunderbar klassisch und praktisch zugleich ist Noemí Conesas Zugang zur Fotografie normalerweise. Da verwendet sie ihre Kamera meist, um damit Erinnerungen zu bewahren, Vergangenes herüberzuretten in die Gegenwart. Ganz anders die Exponate dieser Ausstellung. Die geradezu futuristische Anmutung, die ihnen zugrunde liegt, kommt nicht von ungefähr und wirkt fast wie nicht von dieser Welt. Was durchaus beabsichtigt ist. Auf einer spanischen Insel machte Noemí Conesa sich auf die Suche nach dem Mars. Und wurde fündig. Die Fotografien zeigen unsere Erde nicht länger als den "blauen Planeten", sondern in Rottönen. Gespenstisch karg, zerklüftet, gekörnt oder rau und damit meist auch so fremd, leer, unbewohnt oder allem Anschein nach nahezu unbewohnbar zeigt sich ein Teil unsere Erde auf Conesas Fotografien, und versetzt den Betrachter damit unwillkürlich in andere Sphären. Nichts Heimatliches, Vertrautes haben diese Ansichten von schroffen Oberflächen, sandigen Strukturen oder steinerner Beschaffenheit mehr an sich. Stattdessen zeigen sich geheimnisvolle Löcher, Krater, Abgründe, oder auch surreal anmutende Erhebungen, Ausbuchtungen, Körperhaftigkeiten. Noemí Conesas Fotografien machen Staunen über diese unwirkliche Gestalt der Wirklichkeit. Es ist, als reise man durch andere Dimensionen. Selbst die Personen auf den Bildern haben etwas Forschendes, Entdeckerhaftes an sich. Überwältigt von Größe, lauschend auf mögliche Geräusche aus dem Inneren, ja fast schon harrend auf die Landung des nächsten Raumschiffes wirken sie wie Fremdkörper in einer durch Conesas Kamerablick fremd gewordenen Landschaft."
(Text von Andrea Sailer)