Viktor Thomas Kröll

Der aus Wies stammende Künstler präsentiert einen Querschnitt seiner konzeptionellen Arbeiten, u.a. sein Projekte "SelfmadeSaints. Die Demokratisierung des Göttlichen" und "Performance Spalteholz".

Veranstaltungsort: Rathaus Wies

"Lässt die Welt mich nicht fort, so muss sie mit mir ziehen." Viktor Kröll geht es um Ideen. Es geht immer um Ideen, das hat er in seinen Jahren als Texter und Konzeptionist für Werbeagenturen gelernt, ebenso das Handwerk, die Kombination aus Text und Bild. Nach seinem Abschied aus der Werbebranche ist die Liebe zur Idee nicht geblieben, sie ist gereift und Kröll lässt sie sich entfalten. Neues kreieren, Altes neu verbinden, ein Remix. Krölls persönlicher Reifeprozess, sein Erwachsen Werden in einer streng katholischen Familie, in der konservative Werte vermittelt wurden, die allgegenwärtige Selbstreflexion und die Auseinandersetzung mit seiner beruflichen Karriere sind treibende Faktoren bei seiner künstlerischen Arbeit. SelfmadeSaints. Die Demokratisierung des Göttlichen. Zu Beginn von Krölls Arbeit an den SelfmadeSaints stand die Auseinandersetzung mit viralen Plattformen wie myspace, die jedem Menschen die Möglichkeit zur Stilisierung des persönlichen Ichs geben, sei es wahr oder geschönt: Im Internet darf jeder Star sein. Zunehmend bekam das Projekt spirituellen Hintergrund mit der Erkenntnis, dass, unabhängig von konfessioneller Zugehörigkeit und persönlichem Glauben jeder Mann und jede Frau Teil der Schöpfung und somit Teil von Gott, also Gott selbst ist. Jeder einzelne hält seine eigene Heiligkeit in der Hand – visuell umgesetzt durch die Taschenlampe, mit der die Porträtierten selbst ihren Heiligenschein erzeugen. Das entstandene Porträt des SelfmadeSaint, gilt als Ikone, als Gottesbild. www.selfmadesaints.com Performance SelfmadeSaints. Gemeinsam mit Ed. Hauswirth, dem künstlerischen Leiter des Grazer "Theater im Bahnhof", erarbeitete Viktor Kröll eine Performance zu den SelfmadeSaints, die im selben Jahr im Rahmen des Theaters umgesetzt wurde. BesucherInnen konnten sich zum SelfmadeSaint machen, SchauspielerInnen des Theaters stellten persönliche Fragen, um die Personen in den einen, puren Moment zu bringen, in dem das echte Porträt eines SelfmadeSaints entstehen kann. Einerseits war es Ziel, die Heiligkeit jedes Einzelnen zu vermitteln, auf der anderen Seite spielte die Verbindung zur Selbstfindung des Künstlers eine große Rolle. Performance Spalteholz. In einer von der die Medien beherrschenden Finanzkrise inspirierten Aktion beschäftigte sich Kröll gemeinsam mit der deutschen Künstlerin Mareike Spalteholz mit der Definition von substantiellem versus virtuellem Wert. Im Rahmen der Performance wurde ein Stück Brennholz als Kunststück definiert, wodurch der virtuelle Wert aktiv über den substantiellen gestellt wurde. Wann ist der Punkt erreicht, an dem der eigentliche Wert als Stück Holz, das etwa in der Not Wärme durch Feuer spendet, erreicht? spalteholz2009.blogspot.com Viktor Thomas Kröll Geboren 1979 in Graz. Erste Regie-Erfahrung beim "Theater im Kürbis", Wies (Stmk.) 1999 bis 2003 Studium des Informationsdesigns an der FH Joanneum Graz unter Jörg Schlick, Martin Osterider und Orhan Kipcak. Danach als Texter und Konzeptionist für Werbeagenturen wie JungvonMatt/donau, Young & Rubicon, Springer & Jacobi, Demner, Merlicek & Bergmann. Für letztere Neuinterpretation des Hörspiels "Peter und der Wolf" von Sergej Prokofijew für die Organisation Greenpeace. Ab 2009 als freier Konzeptionist tätig. Seit 2005 Arbeit am Kunstprojekt SelfmadeSaints, 2009 Performance Spalteholz mit der Künstlerin Mareike Spalteholz, und gemeinsam mit Ed. Hauswirt Entwicklung einer Performance zu den SelfmadeSaints im Rahmen des "Theater im Bahnhof". Seit 2010 Konzentration auf die künstlerische Arbeit. www.viktor-k.com